Wo stehen Hanna und Agapi nun, da sie ihre Kindheitsmuster durchschaut und aus ihrem alten Leben ausgestiegen sind? Hanna hat beruflich viel erreicht und sich ein sicheres Fundament für ihre Existenz erschaffen, aber privat und familiär ist viel passiert und sie stellt sich mehr denn je die Frage, wer sie jenseits ihrer Rollen sein möchte. Agapi hat geheiratet und das entschleunigte Leben auf dem Lande schätzen gelernt. Sie ist nicht mehr verzweifelt, spürt aber die Wunden der Vergangenheit und fühlt sich manchmal ausgeträumt.
Die Freundinnen sprechen darüber, warum Hanna keine Sex-Hexe sein will, aber auch keine Kittelschürze anzieht und warum Agapi sich irgendwo zwischen einer enthusiastischen Dampfwalze und einer tuckernden Ente verortet. Sie erzählen davon, wie schwierig es ist, das Bild zu durchschauen, dass wir uns von einem anderen Menschen gemacht haben, vom Patriarchat und Prinzessinnen, sexualisierter Gewalt, hüpfenden Einhörnern und Schmetterlingen, familiären Turbulenzen und einem leeren Nest, dem eigenen Leben als Portfolio, schmerzhaften Verlusten und dem richtigen Platz für Erinnerungen, von verlassenen Schlachtfeldern, Vorbildern und Lieblingsessen, versenktem Kapital, hohen Ansprüchen und geplatzten Träumen, vom Privileg, lernen und sich weiterentwickeln zu können, dem kritischen Blick auf das eigene Wirken und der Frage: “Was wäre wenn gewesen?”. Hanna tut es gut, mal wieder den Blaumann anzuziehen und Agapi hat die Freude an ihrem Skizzenbuch wiederentdeckt. Der Blick der beiden in die Zukunft ist noch planlos, aber sonst gäbe es wohl dieses Podcast nicht.